Wien (OTS) – Nach umfassender Generalsanierung wurde das
Österreichische
Volkshochschularchiv am Donnerstag, dem 23. Oktober 2025, am Standort
Kürschnergasse 9, 1210 Wien, feierlich wiedereröffnet. Die
Feierlichkeiten fanden im Beisein von Bürgermeister Dr. Michael
Ludwig und Dr. Heinz Fischer, Bundespräsident a.D. und Präsident des
Verbands Österreichischer Volkshochschulen, statt.
Bürgermeister Dr. Michael Ludwig: „Das Österreichische
Volkshochschularchiv ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern
ein lebendiger Wissensspeicher, der die demokratische und
emanzipatorische Tradition der Volksbildung in Österreich
dokumentiert und weiterträgt. Es ist ein Ort, an dem sich das
historische Gedächtnis der Volksbildung mit dem Bildungsauftrag der
Gegenwart verbindet. Die Stadt Wien steht seit jeher für den freien
Zugang zu Bildung und für eine offene, solidarische Gesellschaft. Das
Österreichische Volkshochschularchiv ist ein unverzichtbarer
Bestandteil unserer Bildungslandschaft und ein Symbol für das
demokratische Selbstverständnis unserer Stadt.“
Dr. Heinz Fischer, Bundespräsident a.D. und Präsident des
Verbands Österreichischer Volkshochschulen: „Die Geschichte der
Volksbildung ist ein wesentlicher Bestandteil der österreichischen
Demokratiegeschichte. Das Österreichische Volkshochschularchiv
bewahrt nicht nur Dokumente, sondern auch das Gedächtnis einer
Bewegung, die Bildung als Menschenrecht versteht. Mit der
Wiedereröffnung wird ein bedeutender Ort der österreichischen
Bildungs- und Zeitgeschichte gestärkt – als Brücke zwischen
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“
Dr. Christian H. Stifter, Direktor des Österreichischen
Volkshochschularchivs: „Seit über drei Jahrzehnten ist es unser Ziel,
die Geschichte der Volks- und Erwachsenenbildung nicht nur zu
bewahren, sondern sie lebendig zu halten und für kommende
Generationen zugänglich zu machen: durch Forschung, Publikationen,
Ausstellungen und internationale Kooperationen. Das Archiv ist ein
Ort des Wissens, der Erinnerung und der kritischen Reflexion. Mit der
neuen Infrastruktur können wir unsere Aufgaben als Gedächtnis der
österreichischen Volkshochschulen und als wissenschaftliches
Forschungszentrum noch besser erfüllen.“
Zwtl.: Ein Ort, an dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der
Erwachsenenbildung zusammenfinden
Im Rahmen des „Sanierungs- und Investitionsprogramms Wiener
Volkshochschulen 2030“ wurde die VHS Großfeldsiedlung, in der sich
das Österreichische Volkshochschularchiv befindet, nicht nur
sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand gebracht, die Kursräume
und technische Ausstattung wurden modernisiert sowie die Raumkonzepte
barrierearm gestaltet. Nach der erfolgreichen Wiedereröffnung der VHS
Großfeldsiedlung im Jänner dieses Jahres konnten nun die
Sanierungsarbeiten des Österreichischen Volkshochschularchivs
abgeschlossen werden.
Die Generalsanierung des Österreichischen Volkshochschularchiv
umfasste acht Büroräume für die Mitarbeiter*innen des Archivs, den
Lesesaal für Archivalienausgabe und Recherche, einen neuen
Präsentationsraum für Vorträge, Diskussionen und Präsentationen,
einen Medienraum mit Hochleistungsscanner zur Digitalisierung der
Bestände, einen Restaurierungsraum sowie Kopier- und Materialräume.
Zusätzlich wurden zwölf Archiv-Magazinräume auf neuesten Stand
gebracht.
Alle Magazinräume sind belüftet und klimatisiert und werden von
der MA 34 fernüberwacht, um ganzjährig ein stabiles Raumklima zu
gewährleisten.
Die seit 2018 unter Denkmalschutz stehenden Bestände des
Österreichischen Volkshochschularchivs gliedern sich in das
Vereinsarchiv, Verbandsarchiv, Programmarchiv, Plakatarchiv,
Bildarchiv, Audioarchiv, Videoarchiv, den Bestand Vor- und Nachlässe
sowie in die Studienbibliothek mit ihrer Periodika-Sammlung.
Die Archivalien erreichen aneinandergereiht eine Länge von 6.000
Laufmetern. Die Studienbibliothek umfasst 60.000 Bände und 800
Periodika. Die online zugängliche Datenbank der Kurse und Vorträge
der Wiener Volkshochschuleinrichtungen ab dem Jahr 1887 enthält rund
475.000 Einträge.
Besonders hervorzuheben ist die Lichtbildersammlung Urania Wien
mit rund 60.000, großteils handkolorierten Glasbildern, welche sich
in 800 hölzernen Originalschatullen befinden. Sie zählt zu den
bedeutendsten erhaltenen Lichtbildersammlungen Europas und wird
derzeit im Rahmen des mehrjährigen Projekts „Kulturerbe digital“
digitalisiert und über die neue Website des Archivs öffentlich
zugänglich gemacht. Viele der historischen Glasbilder wurden bereits
in nationalen und internationalen Ausstellungen renommierter Museen
und Galerien gezeigt.
Die Bestände und Sammlungen sowie die Bibliothek des
Österreichischen Volkshochschularchivs sind öffentlich und kostenfrei
zugänglich. Die Archivmitarbeiter*innen unterstützen gerne bei der
Recherche und beraten bei Forschungsvorhaben.
Weitere Informationen unter: http://archiv.vhs.at
Pressebilder zur redaktionellen Verwendung gibt es unter:
www.vhs.at/presse .