Wien (OTS) – 95 Prozent weniger Fernwärmeverbrauch! 25 Prozent
weniger
Stromverbrauch! Und 55 Prozent weniger Wasserverbrauch! Der
erfolgreiche Umbau des Hallenbads Floridsdorf führt die Wiener
Bäderlandschaft gleich mehrere Schritte weiter in eine
klimafreundliche Zukunft. Nach 15-monatiger Umbau-Pause öffnet es nun
als „Klima-Bad“ wieder seine Bahnen, und zwar heute, Dienstag, 7.
Oktober.
Klima- und Bäderstadtrat Jürgen Czernohorszky: „In nur 15 Monaten
haben die Wiener Bäder das Hallenbad Floridsdorf zu einem klimafitten
Vorzeigebad gemacht: Der Fernwärmeverbrauch konnte auf fast null
reduziert werden, der Stromverbrauch um ein Viertel reduziert und
auch die wichtige Ressource Wasser wird künftig noch schonender
behandelt. Die Geduld der Wienerinnen und Wiener während des Umbaus
hat sich jedenfalls ausgezahlt, aber das Warten hat nun ein Ende: Ab
sofort können sie wieder ihre Bahnen ziehen – und das viel
klimafreundlicher als vorher.“
„Das Hallenbad Floridsdorf hat eine enorme Bedeutung für unseren
Bezirk: Nicht nur für den breiten Sport, sondern auch für den
Schwimmunterricht und das vereinsmäßig organisierte Schwimmen vom
Training bis zum Wettkampf. Wie ich immer wieder höre, erfreut sich
auch das Saunieren großer Beliebtheit. Umso mehr freut es mich, dass
rechtzeitig zu Beginn der kalten Jahreszeit der Betrieb wieder
aufgenommen werden kann und die Besucherinnen und Besucher ein top
ausgestattetes Bad erwartet – ein wichtiger Baustein für die
Lebensqualität in unserem Floridsdorf.“, sagt Bezirksvorsteher Georg
Papai.
Zwtl.: Wiener Formel macht auch Bäder klimafit
Die Kombination aus Wärmepumpen, Sonnenstrom und thermischer
Sanierung ist eine in Wien schon vielerorts eingesetzte, erfolgreiche
Methode, die etwa im Rahmen von „Raus aus Gas“-Projekten im Wohnbau
zur Anwendung kommt. Auch der Umbau des Hallenbads Floridsdorf
passierte auf Basis dieser „Klima-Formel“.
In der gesamten Badeanlage wurde die Gebäude- und Anlagentechnik
sowie die Badewasseraufbereitung erneuert. Der energiesparende,
klimafreundliche Hallenbadbetrieb wird in erster Linie durch die neue
Heizanlage mit einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe ermöglicht, die die
Energie aus der Tiefe des Grundwassers beziehen.
Den Strombedarf sowie einen Teil des bisherigen Verbrauches deckt
eine Photovoltaikanlage am Dach des Gebäudes auf einer Fläche von
1.221 m2 mit 260 kWp Leistung.
Zudem wurden die Lüftungsanlagen erneuert und das Gebäude
thermisch saniert, alle Glasflächen in der Schwimmhalle und im
Eingangsbereich wurden erneuert.
Für die sparsamere Beheizung des Beckenwassers sorgen neue
Wärmetauscher, Heizungspumpen, für die Aufbereitung eine adaptierte
Ultrafiltrations- und Umkehrosmoseanlage, neue Umwälzpumpen und
Frequenzumformer.
Zwtl.: Auch Umkleide, Sauna und Kinderbecken saniert
Die Umbauarbeiten brachten auch Verschönerungsmaßnahmen in der
Schwimmhalle und in der Sauna mit sich. So wurden die
Umkleidebereiche neugestaltet, die Kinderbecken und der Beckenumgang
sowie die Hallendecke saniert.
In der Sauna wurden die Sanitäranlagen erneuert und
geschlechtergetrennt umgestaltet, sodass nun auf beiden Ebenen ein
gemischter Saunabetrieb möglich ist.
Zwtl.: Schrittweise Eröffnung, Vollbetrieb am 18. November
Am 28. Oktober folgt die Öffnung der Sauna im 2. Obergeschoss und
des Kinderbereiches in der Schwimmhalle. Der Vollbetrieb ist ab 18.
November mit Eröffnung der Sauna im 3. Obergeschoss hergestellt.
Zwtl.: Kosten
Rund 12,5 Mio Euro der Gesamtinvestitionssumme von 15 Mio Euro
werden im Wege des sogenannten Energie-Einspar-Contractings
finanziert. Hier wird durch eine Fachfirma Energie- bzw.
Wassersparmaßnahmen erarbeitet und vorfinanziert. Nach der
Amortisationszeit gehen die technischen Anlagen in das Eigentum der
Stadt Wien über. Die Rückzahlung erfolgt ausschließlich
erfolgsorientiert in Höhe der eingesparten Energie- und Wasserkosten.
Zwtl.: Über das Hallenbad
Das Hallenbad Floridsdorf wurde 1964 bis 1967 nach Plänen von
Architekt Friedrich Florian Grünberger errichtet. Dieser zeichnete
sich in Folge noch für das Ottakringer Hallenbad sowie für 6 weitere
Bezirkshallenbäder verantwortlich.
Nachdem das Freibecken des Theresienbades 1965 mit einer Halle
überdacht wurde, war es das erste vollkommen neu errichtete Hallenbad
nach dem 2. Weltkrieg.
Pressefotos: https://presse.wien.gv.at/bilder