Wien (OTS) – „An Frankreich droht nun der Nachtzug Wien-Paris zu
scheitern. Er
wurde mit großem Einsatz von den ÖBB zusammen mit der deutschen und
der französischen Bahn auf Schiene gebracht und ist bei den
Fahrgästen sehr beliebt. Das Aus wäre ein herber Schlag für die
europäische Nachtzug-Offensive insgesamt. Daher erwarten wir von
Bundesminister Hanke, dass er sein bisheriges Schweigen beendet. Er
muss aktiv an sein französisches Gegenüber herantreten mit der
Aufforderung, diese Fehlentscheidung nochmals zu überdenken und zu
korrigieren“, hält Elisabeth Götze, Verkehrssprecherin der Grünen,
fest.
Das Projekt Nachtzug Wien-Paris war jedenfalls bis Ende 2026
geplant, nun hat die französische Staatsbahn SNCF bekannt gegeben,
ihre Mitwirkung kurzfristig per Dezember 2025 zu beenden. Als Grund
wird genannt, dass die Regierung Frankreichs ihre Zuzahlung
einstellen will. Darüber hinaus ist das Trassenentgelt in Frankreich
mit 5,5 Millionen Euro pro Jahr enorm hoch – es beträgt etwa das
Vierfache je Streckenkilometer des österreichischen Tarifs.
Österreich hingegen hat den heimischen Streckenanteil des Nachtzugs
als gemeinwirtschaftliche Leistung beim Anbieter bestellt und
Deutschland unterstützt den Nachtzug durch ein deutlich reduziertes
Nacht-Trassenentgelt. Sowohl die ÖBB als auch die DB sehen sich außer
Stande, die durch den Ausfall Frankreichs entstehenden Mehrkosten
aufzufangen.
„Nachtzüge sind als Alternativen zu den besonders klima- und
umweltbelastenden Kurzstreckenflügen in Europa essenziell für die
Mobilitätszukunft. Solange es noch keine Kostenwahrheit gibt,
benötigen sie allerdings Unterstützung. Österreich und Deutschland
zeigen vor, wie das europarechtskonform funktioniert. Minister Hanke
redet viel von der Mobilität der Zukunft, aber jetzt ist Tun gefragt.
Es ist die Aufgabe vom Verkehrsminister, diese Lösungen für eine
bessere Zukunft seinen Amtskolleg:innen in Europa aktiv
näherzubringen. Ich fordere Minister Hanke daher dringend auf, sich
für die Rettung der Nachtzugsverbindung Wien-Paris zu engagieren
statt tatenlos zuzuschauen“, sagt Götze.