Wien (OTS) – Am 23. Oktober werden im Europäischen Rat die
EU-Klimaziele 2040
beschlossen. Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 wendet sich
heute im Vorfeld mit einem eindringlichen Appell an Bundeskanzler
Christian Stocker: „Ein wissenschaftsbasiertes EU-Klimaziel für 2040
ist unabdingbar. Ein Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 90%
darf nicht verhandelbar sein. Im Vorfeld der anstehenden Welt-
Klimakonferenz braucht es ein klares, einstimmiges Signal der
Europäischen Union, dass Klimaschutz ernst genommen wird. Nur so kann
die Politik ihren Führungsanspruch untermauern und Orientierung für
Wirtschaft und Gesellschaft in Richtung Energiewende bieten,“ so
Hannah Keller, Klima- und Energiesprecherin der
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 .
GLOBAL 2000 fordert wissenschaftsbasiertes EU-Klimaziel bis 2040
Der European Scientific Advisory Board on Climate Change (ESABCC)
wurde gegründet, damit die EU ihre Klimaziele auf wissenschaftlich
fundierter Basis setzt und sprach die Empfehlung eines EU-Ziels von
90 bis 95 % Treibhausgasreduktion aus – und zwar durch Maßnahmen
innerhalb der EU. Natürlich soll die EU auch Maßnahmen in anderen
Ländern setzen, um der vollen Verantwortung gerecht zu werden,
allerdings zusätzlich zur Energiewende innerhalb der EU. Die vorige
EU-Kommission hatte daraufhin ein Reduktionsziel von 90 %
vorgeschlagen und bewegte sich damit innerhalb der wissenschaftlich
fundierten Bandbreite am unteren Ende.
Verschwendung von Milliardengeldern durch CO2-Zertifikatehandel
droht
Kritisch sieht GLOBAL 2000 die diskutierte Aufweichung der Ziele
durch CO2-Zertifikate. Milliardengelder würden dann in den
internationalen CO2-Handel fließen, die dann bei der Energiewende in
Europa fehlen. Schon jetzt ist klar, dass der Großteil dieser
Projekte keinen Nutzen haben wird. Die Umweltschutzorganisation
GLOBAL 2000 weist auf die desaströse Bilanz des CO2-Handels hin: So
zeigte eine Metastudie im Vorjahr, die 14 Studien mit 2.346 Projekten
untersuchte und die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht
wurde, dass lediglich 16 % der ausgegebenen CO2-Zertifikate, auch
tatsächlich CO2 reduzieren.
„Wir brauchen echten Klimaschutz und kein Greenwashing mit CO2-
Zertifikaten, die nur auf dem Papier gut aussehen, aber in der
Realität nicht halten, was sie versprechen. Sicher ist lediglich
eines: Verpasste Klimaziele kommen als teurer Strafzahlungs-Bumerang
wieder zurück nach Österreich. Der österreichische Bundeskanzler ist
aufgefordert beim kommenden EU-Rat gegen heiße Luft und für echten
Klimaschutz einzutreten“, so Hannah Keller abschließend.