Ö1, ORF 2 und 3sat zum 70. Jahrestag der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper

Wien (OTS) – Am 5. November jährt sich die Wiedereröffnung der Wiener
Staatsoper
zum 70. Mal. Ö1 widmet diesem Anlass die „Radiokolleg“-Reihe „Die
Staatsoper und die Konstruktion von Österreich“ (27.-30.10.) sowie
„Stimmen hören“ (6.11.) und überträgt am 16. Dezember live die
„Fidelio“-Premiere aus der Wiener Staatsoper. In ORF 2 ist am 5.
November die Doku „Wiener Staatsoper – Weltbühne für Österreich“ zu
sehen und in 3sat am 8. November eine „Don Carlo“-Aufzeichnung aus
der Wiener Staatsoper aus dem Jahr 2024.

„Österreich ist frei“ hieß es im Mai 1955. Tatsächlich frei
schien Österreich erst mit der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper
am 5. November 1955. Die vormalige Hofoper war und ist maßgeblich an
der Identitätsbildung als Kulturnation beteiligt – eine
Parallelführung von den Anfängen bis ins Heute in einer gemeinsamen
Serie von Ö1 und ORF Topos: „Die Staatsoper und die Konstruktion von
Österreich“ lautet der Titel des Ö1-„Radiokolleg“ von Montag, den 27.
bis Donnerstag, den 30. Oktober jeweils um 9.45 Uhr. „Politischer
Niedergang, kulturelle Größe“ ist Thema am Montag, den 27. Oktober.
Die weiteren Folgen behandeln „Die Monarchie geht, die Oper spielt
weiter“ (28.10.), „Die ‚Stunde Null‘, die keine ist“ (29.10.) und
„Die Oper und das internationale Wien“ (30.10.).

„Stimmen hören“ setzt sich am Donnerstag, den 6. November ab
14.05 Uhr in Ö1 unter dem Titel „‚Austrian Coronation‘ – und dann?“
mit der Eröffnung des „neuen“ Hauses am Ring und der Wiener
Staatsopernsaison 1955/56 auseinander. Die Wiedereröffnung der Wiener
Staatsoper mit „Fidelio“, „Don Juan“, „Die Frau ohne Schatten“,
„Aida“, „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Der Rosenkavalier“,
„Wozzeck“, einem Ballettabend, sämtlich Premieren, und das in kaum
mehr als drei Wochen war ein gesellschaftliches und künstlerisches
Großereignis. 70 Jahre später bringt der Blick zurück dennoch auch
Brüche zutage. Die in die Geschichtsbücher eingegangene Erzählung:
Nach den Eröffnungswochen war der Opernalltag im Haus am Ring wie
eine kalte Dusche – lauter Durchschnittsbesetzungen, zerschlissene
Produktionen, der dirigierende Direktor zu wenig in Wien präsent.
1956 dann: Karl Böhms Abgang, besiegelt durch das triumphale Scala-
Gastspiel an der Staatsoper mit Maria Callas und Herbert von Karajan;
zu Grabe getragen zugleich das 1955/56 noch gepflegte Singen in
deutscher Sprache. Die Staatsopern-Eröffnungsfeierlichkeiten lassen
sich lückenlos nachhören, aber wie steht es um die mindestens so
spannenden Monate danach?

Am Dienstag, den 16. Dezember überträgt Ö1 ab 19.00 Uhr live aus
der Wiener Staatsoper die Premiere von „Fidelio“ in der Inszenierung
von Nikolaus Habjan. Unter der musikalischen Leitung von Franz Welser
-Möst wirken Attila Mokus (Don Fernando), Christopher Maltman (Don
Pizarro), David Butt Philip (Florestan), Malin Byström (Leonore),
Tareq Nazmi (Rocco), Florina Ilie (Marzelline) und Daniel Jenz (
Jaquino) mit.

Zwtl.: „Wiener Staatsoper – Weltbühne für Österreich“ in ORF 2

So richtig frei war Österreich 1955 erst, als am 5. November 1955
die Oper wieder ihren Spielbetrieb im Haus am Ring aufnahm. Die
Dokumentation „Wiener Staatsoper – Weltbühne für Österreich“ (Regie:
Alexandra Venier, Buch: Gerald Heidegger und Alexandra Venier) stellt
sich am Mittwoch, den 5. November um 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF
ON der Frage, warum ausgerechnet die Staatsoper für die Bildung der
österreichischen Identität – über verschiedene politische Systeme
hinweg – so prägend werden konnte.

3sat zeigt am Samstag, den 8. November um 20.15 Uhr eine
Aufzeichnung von Giuseppe Verdis 2024 in der Wiener Staatsoper
aufgeführter Oper „Don Carlo“. In der Inszenierung von Kirill
Serebrennikov singt unter der Leitung von Musikdirektor Philippe
Jordan Asmik Grigorian die Elisabetta, der mexikanische Tenor Joshua
Guerrero ist Don Carlo. Als Rodrigo steht Étienne Dupuis an seiner
Seite.