Wien (OTS) – Die aktuelle Infektionswelle mit grippalen Infekten,
Influenza und
Covid-19 bringt nicht nur viele Wienerinnen und Wiener ins
Krankenbett, sondern auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte
erheblich unter Druck. „Eine Steigerung der Durchimpfungsrate würde
nicht nur den Patientinnen und Patienten schwere Krankheitsverläufe
ersparen, sondern auch die Ordinationen entlasten“, sagt Johannes
Steinhart, Präsident der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien. „Die
Wichtigkeit von Impfungen kann nicht oft genug betont werden, denn
sie gehören zu den wirksamsten präventiven Maßnahmen in der Medizin.
Ärztinnen und Ärzte sind die vertrauenswürdigste Anlaufaufstelle,
denn impfen ist mehr als nur ein einfacher Stich. Es ist ein
komplexes Geschehen, bei dem viel berücksichtig werden muss und
deshalb aus sehr guten Gründen eine ärztliche Tätigkeit ist.“
„Nutzen Sie das kostenfreie Impfangebot für Covid-19 und
Influenza, gehen Sie zu Ihren Vertrauensärztinnen und
Vertrauensärzten und lassen Sie sich impfen. Wir Ärztinnen und Ärzte
bieten der Bevölkerung höchste Qualitätsstandards, Sicherheit und
eine kompetente Beratung“, appelliert Naghme Kamaleyan-Schmied,
Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der
Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien. „Wer sich impfen lässt,
schützt sich selbst und auch seine Mitmenschen.“ Hohe
Durchimpfungsraten verhindern unnötiges Leid und sind auch aus
ökonomischer Sicht sinnvoll, da sie dem Gesundheitssystem erhebliche
Folgekosten ersparen. „Um die Impfquote zu erhöhen, muss endlich die
Möglichkeit geschaffen werden, Impfberatung als fixen Bestandteil der
ärztlichen Versorgung und als Kassenleistung zu implementieren.
Darüber hinaus müssen alle Impfstoffe im Sinne eines One-Stop-
Konzepts in den Ordinationen verfügbar sein“, fordert Kamaleyan-
Schmied weitere Schritte ein.
Im Praxisplan http://www.praxisplan.at der Kammer für Ärztinnen
und Ärzte in Wien sind Ärztinnen und Ärzte angeführt, die am
Öffentlichen Impfprogramm Influenza (ÖIP) und Covid-19-Impfgrogramm
teilnehmen.
Notwendige Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheit und
Kostensenkung:
– Gesetzliche Verankerung der NIG-Empfehlungen im öffentlichen
Impfprogramm : Alle vom Nationalen Impfgremium (NIG) empfohlenen
Impfungen sollen automatisch als Kassenleistung übernommen werden,
ohne dass dafür jedes Mal eine politische Zustimmung notwendig ist –
so wie es etwa in Deutschland mit der Ständigen Impfkommission (STIKO
) längst Standard ist. Das würde die Umsetzung beschleunigen und
Planungssicherheit schaffen.
– Impfberatung als Teil der jährlichen Vorsorgeuntersuchung :
Ärztinnen und Ärzte genießen das Vertrauen ihrer Patientinnen und
Patienten. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen sollten sowohl
Impfberatung als auch die Überprüfung des Impfstatus als
Kassenleistung angeboten werden. Damit würde das Bewusstsein für
Impfungen gestärkt und individuelle Beratung ermöglicht werden.
– One-Stop-Konzept: Für eine einfache, patientenfreundliche
Versorgung aus einer Hand sollen Impfstoffe und Medikamente direkt in
den Ordinationen bereitgestellt und abgegeben werden können, um der
Bevölkerung Umwege zu ersparen.
– Impfen ist ärztliche Leistung : Impfen bedeutet mehr, als einen
Stich zu setzen. Es erfordert ärztliche Beratung, Risikoabschätzung,
die Feststellung der Impftauglichkeit sowie ein entsprechendes
Notfallsetting. Ärztinnen und Ärzte kennen die Risikoprofile ihrer
Patientinnen und Patienten und gewährleisten eine sichere und
korrekte Durchführung von Schutzimpfungen.
– Abbau von Impfhindernissen : Unkompliziertes Eintragen in den
elektronischen Impfpass durch Verwendung der Ordinationskarte des
Arztes (O-Card) statt der E-Card der Patientin oder des Patienten, da
diese oft nicht mitgebracht wird.