ÖGB-Schuberth: „Solange es keine Anti-Teuerungskommission mit Biss gibt, werden alle draufzahlen müssen”

Wien (OTS) – Die heute von der Statistik Austria endgültig
bestätigten
Inflationszahlen für September zeigen wieder einmal:
Hauptpreistreiber für die Teuerung in Österreich bleiben Wohnen,
Energie und Lebensmittel. „Die bei der Regierungsklausur in Aussicht
gestellten Maßnahmen sind ein guter Schritt, müssen aber nun rasch
effektiv ausgestaltet und umgesetzt werden“, fordert ÖGB
Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth.

Preiseingriffe bei den Mieten sind dabei unverzichtbar. Diese
müssen für alle Mieter:innen wirksam sein. Notwendig seien ein
genereller Mietpreisdeckel von maximal zwei Prozent, zusätzliche
Mittel für den gemeinnützigen Wohnbau und ein Ende befristeter
Mietverträge, die den Preisdruck weiter erhöhen.

Anti-Teuerungskommission mit Biss

Angesichts der weiterhin hohen Preissteigerungen verlangt die
Gewerkschafterin strukturelle Maßnahmen: „Wir brauchen endlich eine
Anti-Teuerungskommission mit Biss, die nicht nur beobachtet, sondern
eingreifen und sanktionieren kann, wenn Unternehmen Konsument:innen
mit überhöhten und völlig ungerechtfertigten Preisen zur Kassa
bitten.“

Mehr Transparenz durch Preisdatenbank

Ein zentraler Punkt sei mehr Transparenz entlang der
Wertschöpfungskette. „Nur wenn Preisdaten verpflichtend und
anonymisiert in eine Datenbank eingespeist werden, kann man erkennen,
ob Preissteigerungen gerechtfertigt sind oder nicht“, so Schuberth.
„Jetzt braucht es klare Maßnahmen gegen Preiswucher – vom Supermarkt
über den Energiebereich bis zum Mietmarkt.“

Auch im Energiebereich müsse vorgesorgt werden: „Wir brauchen
einen wirksamen Krisenmechanismus, um Haushalte künftig vor
Preisexplosionen zu schützen“, warnt Schuberth abschließend.