Wien (OTS) – Die erste Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für
die bis zu
18.000 Beschäftigten in der Sicherheitsbranche ist gestern,
Donnerstag, ergebnislos zu Ende gegangen. Das Angebot der
Arbeitgeber:innen – 1,7 Prozent Inflationsabgeltung und zwei sich
nicht nachhaltig auf die Löhne auswirkende Einmalzahlungen für das
Jahr 2026 über jeweils 125 Euro – sei für den Erhalt der Kaufkraft
der Beschäftigten völlig unzureichend gewesen, so Gernot Kopp,
Verhandlungsleiter der Gewerkschaft vida und Vorsitzender des vida-
Fachbereichs Gebäudemanagement.
„Diese beiden Einmalzahlungen als ‚Kaufkraftsicherungsprämie‘
verkaufen zu wollen, kommt einer Verhöhnung der Beschäftigten
gleich“, ist Kopp empört. Auch hinsichtlich einer geforderten
Verbesserung der Arbeitsbedingungen hätten sich die Arbeitgeber:innen
abweisend gezeigt. „Wir werden keine Lohnkürzungen hinnehmen und
fordern die volle Abgeltung der rollierenden Inflation von Oktober
2024 bis September 2025 in Höhe von 3 Prozent zur Sicherung der
Kaufkraft sowie Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen“, so Kopp.
Gerade im Niedrigentlohnersektor – der Einstiegslohn in der
Bewachung beträgt knapp über 2.100 Euro brutto im Monat – machen die
weiter steigenden Ausgaben für Mieten, Strom und Lebensmittel den
Arbeitnehmer:innen besonders schwer zu schaffen, appelliert der vida-
Gewerkschafter an die Betriebe. Denn der Nettolohn liege nur mehr
knapp über der Armutsgefährdungsschwelle, die in Österreich aktuell
bei 1.661 Euro im Monat liegt.
„Die Bewachungs- und Veranstaltungsbranche floriert weiterhin.
Der Einsatz der Beschäftigten für unser aller Sicherheit muss daher
entsprechend wertgeschätzt werden. Die Beschäftigten dürfen nicht mit
Almosen abgespeist werden, sondern haben sich ein gerechtes Stück vom
Kuchen verdient“, bekräftigt Kopp.
In einem nächsten Schritt werden die Betriebsrät:innen in der
Bewachungsbranche in einer außerordentlichen Konferenz von der
Gewerkschaft vida über die stockenden Verhandlungen informiert. Am
11. November 2025 wird mit der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ)
weiterverhandelt.