Wien (OTS) – Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt warnen:
Trotz
kleiner Fortschritte in einzelnen Ländern rückt das globale Ziel
„Zero Hunger bis 2030“ in immer weitere Ferne (Welthunger-Index 2025)
. In 27 Ländern ist die Zahl der Hungernden sogar gestiegen.
Besonders viele Menschen hungern nach wie vor in afrikanischen
Ländern südlich der Sahara. „Um Hunger erfolgreich zu bekämpfen,
braucht es mehr Mut, mehr Engagement und mehr Verantwortung von
Regierungen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft – und zwar jetzt“, so
Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser.
Zwtl.: Sinkende Mittel für Humanitäre Hilfe und EZA
Aktuell herrscht ein besorgniserregender Trend, der die
Bekämpfung von Hunger massiv bedroht: Die Mittel für
Entwicklungszusammenarbeit (EZA) und Humanitäre Hilfe werden immer
mehr gekürzt und reißen riesige Finanzierungslücken in Programme zur
Bekämpfung von Hunger. „Hier die Finanzierung abzudrehen, ist
kurzsichtig und hat langfristige, verheerende Folgen“, so Moser.
Österreich sei „meilenweit“ vom Ziel entfernt, 0,7 Prozent des
Bruttonationaleinkommens (BNE) für Entwicklungszusammenarbeit
auszugeben, kritisiert die Diakonie-Direktorin. Durch die
beschlossenen massiven Kürzungen der Mittel für internationale Hilfe
wird die Österreich im Jahr 2026 Prognosen zufolge bei 0,31% landen
und damit unter das Niveau von 2021 zurückfallen.
Weiterhin bleiben Konflikte der größte Treiber des Hungers.
Zunehmend ist auch der Klimawandel immer häufiger die Ursache dafür,
dass Menschen hungern. Extremwetterereignisse wie Dürren oder
Überschwemmungen treten immer häufiger auf.
Zwtl.: Projekte in Äthiopien zeigen, dass Hunger erfolgreich bekämpft
werden kann
„Hunger ist ein lösbares Problem, die Lösungswege zur
Hungerbekämpfung sind längst bekannt“, stellt Diakonie-Direktorin
Maria Katharina Moser fest. Brot für die Welt arbeitet gemeinsam mit
lokalen Partnerorganisationen und der Bevölkerung in Äthiopien in
erfolgreichen Projekten. Wälder werden wieder aufgeforstet und Wege
gefunden, wie sich Menschen langfristig selbst ausreichend ernähren
können. Aufforstung wirkt der Erosion entgegen und sichert somit die
Landwirtschaft. Anbaumethoden werden aufgrund des Klimawandels
angepasst: robustere Sorten und mehr Vielfalt am Feld sorgen dafür,
Ernteverluste einzudämmen.
Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt in Äthiopien Menschen, die
in der letzten katastrophalen Dürrezeit alles verloren haben. Neben
Nothilfe wird auch hier auf langfristige Ernährungssicherung gesetzt.
Viehzüchter:innen werden mit Ziegen unterstützt, denn Ziegen haben in
Dürrezeiten bessere Überlebenschancen als die ehemals verbreiteten
Rinder. Saatgut von dürreresistenten, traditionellen Sorten, wie der
Zwerghirse, sichert Ernährung trotz der zunehmend schwerer
Bedingungen.