Wien (OTS) – Die nun veröffentlichte TALIS-Studie (Teaching and
Learning
International Survey) bestätigt leider, was viele Pädagogen schon
heute berichten. Durch die Versäumnisse der vergangenen Jahre
verlieren unsere Lehrer Schritt für Schritt den Anschluss an den OECD
-Schnitt. Während das Durchschnittsalter unserer Pädagogen noch knapp
unter diesem Vergleichswert liegt, zeigt sich, dass rund 57 Prozent
der heimischen Pädagogen bereits Arbeitserfahrung außerhalb des
Lehrberufes gesammelt haben. Das ist zwar prinzipiell nicht als
negativ zu bewerten, zeigt jedoch, dass die vielen Quereinsteiger der
vergangenen Jahre im System bereits ihre Spuren hinterlassen haben.
Österreichs Bildungssystem ist dank ÖVP, SPÖ und NEOS nun auf
beschleunigter Talfahrt“, so heute FPÖ-Bildungssprecher NAbg. Hermann
Brückl zur TALIS-Studie.
„Weit dramatischer wirkt sich jedoch schon jetzt der
bildungspolitische Kahlschlag der vergangenen Jahre aus. Wenn nur
noch rund 63 Prozent der heimischen Lehrer angeben, dass die Qualität
ihrer Ausbildung gut war, so zeigt sich hier ein eklatanter
Unterschied zur Selbsteinschätzung in anderen Ländern (75 Prozent im
OECD-Durchschnitt). Wenn dann nur noch rund 52 Prozent der Pädagogen
das Gefühl haben, dass sie ihren Unterricht der kulturellen Vielfalt
ihrer Schulen ‚sehr oder ziemlich gut‘ anpassen können, so liegt das
auch darin, dass 63 Prozent der österreichischen Lehrkräfte an
Schulen arbeiten, in denen der Anteil an Schülern mit einer anderen
Erstsprache als der Unterrichtssprache höher als zehn Prozent liegt.
Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vergleich mit anderen OECD-
Staaten. Hier zeigt sich, dass rund zehn Jahre nach der
Massenmigration und anschließender Familienzusammenführung diese
Krise auch im österreichischen Bildungssystem Platz gegriffen hat.
Gegenüber dem Jahr 2018 hat dieser Anteil um zwölf Prozent zugenommen
– das ist wirklich dramatisch“, stellte Brückl fest.
„Wenn nun NEOS-Bildungsminister Wiederkehr permanent von
Verbesserungen im System spricht, so muss er zuallererst die Probleme
bei den Zuwandererkindern in den Griff bekommen. Alles andere ist
reine Makulatur und kann höchstens als Kaschierung der eigentlichen
Probleme wahrgenommen werden. Tatsächlich muss die
Pädagogenausbildung endlich ordentlich überarbeitet beziehungsweise
reformiert werden, damit sich unsere Lehrer auch tatsächlich den
Herausforderungen der neuen Gegebenheiten gewachsen sehen“, betonte
der FPÖ-Bildungssprecher.