Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses und 160 Jahre Freiwillige Feuerwehr Korneuburg

St. Pölten (OTS) – 160 Jahre Freiwillige Feuerwehr Korneuburg wurden
am gestrigen
Samstag in Verbindung mit der Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses
gemeinsam mit zahlreichen Gästen aus Gemeinde, Bezirk und dem Land
Niederösterreich, allen voran Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner,
gefeiert.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte im Gespräch mit
Moderator Werner Fetz: „Die Freiwillige Feuerwehr ist eine tragende
Säule bei uns in Niederösterreich und in der Stadt Korneuburg“. In
diesen 160 Jahren habe sich wahrlich viel getan, was gleichgeblieben
sei, sei „der Antrieb der Menschen, die sich bei der Freiwilligen
Feuerwehr engagieren, und dieser Antrieb heißt helfen und Menschen
unterstützen“, sagte Mikl-Leitner weiters. „Feuerwehr heißt nicht nur
retten und helfen, sondern auch Teil einer großen Familie sein zu
dürfen, eine Familie, die zusammensteht, die füreinander da ist und
die vor allem hilft, wenn es darauf ankommt“. Und das mache die
Freiwillige Feuerwehr Korneuburg seit 160 Jahren, gratulierte die
Landeshauptfrau zu diesem Jubiläum.

In dieser äußerst herausfordernden Zeit, in der wir heute leben,
sei es wichtig, den Blick auch darauf zu werfen, wie gut es uns gehe:
„Wir können stolz sein auf unser wunderbares Niederösterreich, das zu
den besten und reichsten Regionen auf der Welt zählt“, betonte Mikl-
Leitner, dass Niederösterreich eine Region sei, wo das
Freiwilligenwesen zu Hause sei. In den Freiwilligen Feuerwehren werde
nicht gefragt „Was krieg‘ ich?“, sondern „Wo werd‘ ich gebraucht?“
und das sei ein „Vorbild für viele andere“, erinnerte die
Landeshauptfrau auch an das Hochwasser 2024, wo die Freiwilligen
Feuerwehren mit den Mitgliedern der Sicherheitsfamilie an der Seite
der Menschen gestanden seien.

„Wir können uns auf die Freiwilligen Feuerwehren in
Niederösterreich verlassen und so sollen die Freiwilligen Feuerwehren
wissen, sie können sich auch auf uns verlassen“, führte die
Landeshauptfrau aus, dass es wichtig sei, für die optimalen
Rahmenbedingungen zu sorgen, dazu gehören die Autos, die Technik, die
Gerätschaften bis hin zum Feuerwehrhaus. Dieses Haus sei wahrlich
gelungen, es sei auf der Höhe der Zeit und hier seien alle
Generationen unter einem Dach vereint. In diesem Haus werde das
Miteinander gelebt, dafür stehe die Freiwillige Feuerwehr.

Bürgermeister Christian Gepp sagte „Danke“ an den Gemeinderat,
der zu 100 Prozent hinter der Feuerwehr stehe, an den Architekten und
die bauausführenden Firmen, an die Kameradinnen und Kameraden, die
mitgeholfen hätten sowie an die Landeshauptfrau und die Sparkasse für
die finanzielle Unterstützung. Die Freiwillige Feuerwehr Korneuburg
sei topausgebildet. „Ihr habt jetzt das Haus, das ihr euch verdient“,
so Gepp zu den Kameradinnen und Kameraden.

Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Martin Boyer betonte,
dass die Feuerwehr mittlerweile mehr als 105.000 Mitglieder habe und
ständig wachsend sei, denn jedes Mitglied spreche wieder neue
Mitglieder an. In den 160 Jahren habe sich viel verändert, aber was
sich nicht verändert habe: „Wir sind immer noch unentgeltlich
unterwegs, wir machen das ganze freiwillig und das höchst
professionell.“ Es habe mit einfachen Löschhilfen begonnen, aber man
stehe heute vor neuen Herausforderungen, sprach Boyer auch das
Hochwasser 2024 an. Man habe hier ein schönes Feuerwehrhaus und tolle
Gerätschaften. Das Wichtigste seien aber immer noch die Kameradinnen
und Kameraden, die dieses mit Leben erfüllen.

Mit dem neuen Feuerwehrhaus habe man die Technik und Abläufe
verbessert, hob Feuerwehrkommandant-Stellvertreter Martin Jany etwa
die Schlauch-Wasch-Trockenanlage und die Bekleidungsreinigung hervor.
„Das Einsatzspektrum ist groß“, betonte Jany, dass die Leistungen
ohne diese Mannschaft nicht möglich wären. Das Interesse am Haus sei
groß, denn es sei das technisch beste Haus, so sei es Vorbild für
viele andere. Auf die Frage, wie man die Kameradinnen und Kameraden
motiviere, sagte Jany, dass diese das Helfen „eingefleischt“ hätten.
„Wenn ich Hilfe brauche, bin ich auch froh, wenn mir jemand hilft“,
so Jany über den eigenen Antrieb.

Barbara Thullmann, die Leiterin des Verwaltungsdienstes, sagte,
dass die Freiwillige Feuerwehr Korneuburg eine der ältesten
Feuerwehren Österreichs und die älteste Feuerwehr im Weinviertel sei.
Damit könne man auf eine schöne lange Geschichte zurückblicken. Mit
dem neuen Feuerwehrhaus sei „ein großer Schritt für die Mannschaft
getan“, denn dieses sei größer und moderner. Es biete nicht nur Raum
für Schulungen und Übungen, sondern auch für einen gemeinsamen
Aufenthalt. Als größte Herausforderung bezeichnete Thullmann die
Tatsache, ein neues Haus an einem alten Standort zu bauen, das habe
man gut gemeistert.

Architekt Andreas Höfer führte aus, dass die Zielvorgabe gewesen
sei, ein funktionierendes Feuerwehrhaus und eine moderne
Einsatzzentrale für viele Jahrzehnte zu schaffen. Das neue Haus
sollte eine Lebensdauer von 80 Jahren haben, sagte der Architekt,
dass das besondere gewesen sei, am alten Standort einen Neubau zu
errichten, deshalb habe man auf zwei Bauetappen gearbeitet.

Die ökumenische Segnung des neuen Feuerwehrhauses nahmen Pfarrer
Stefan Koller und Pfarrerin Anneliese Petterson vor.

Für 25 Jahre im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr geehrt wurden
Jacques Lewandofsky, Birgit Kittel und Harald Riedl aus
Langenzersdorf. Christoph Jany, Leopold Rohringer und Alexander
Lackner wurden von Bürgermeister Christian Gepp für ihre Verdienste
mit der Medaille „Hilfe am Nächsten“ in Bronze geehrt. Ausgezeichnet
wurde außerdem auch das Team Hochwasser.

Als Überraschung erhielt Bürgermeister Christian Gepp die
Florianiplakette des NÖ Landesfeuerwehrverbandes, die höchste
Auszeichnung für eine Zivilperson, überreicht.
Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Boyer betonte das große
Miteinander von Kommando und Stadt und Feuerwehrkommandant-
Stellvertreter Martin Jany sagte „Danke für die gute Zusammenarbeit“.

Das 1989 aus einem Industrieobjekt adaptierte Feuerwehrhaus
entsprach nicht mehr den Anforderungen an eine moderne
Stützpunktfeuerwehr und wies zahlreiche Mängel auf. Da sich der
Standort aber bewährt hatte, forcierten Feuerwehr und die
Stadtgemeinde einen Neubau am Standort. So wurde das Gebäude in
mehreren Bauabschnitten abgebrochen und eine moderne
Feuerwehrzentrale errichtet. Neben der bereits bestehenden
Hochwasserschutzhalle und dem Feuerwehrturm wurde die neue
Feuerwehrzentrale um ein moderndes Dienstgebäude, eine Fahrzeughalle
sowie eine KAT-Halle erweitert.

Am heutigen Sonntag findet für die Bevölkerung ein „Tag der
offenen Tür“ im Feuerwehrhaus Korneuburg statt. Es können 160 Jahre
Einsatz, Technik und Teamgeist entdeckt werden und es werden
spannende Vorführungen, eine Fahrzeugschau und Einblicke hinter die
Kulissen geboten.